10.000 Auslösungen mit der Sony NEX-5N

Seit Anfang Januar nutze ich als (fast) ausschließlich verwendete Kamera eine NEX-5N von Sony und habe vor einer Woche die 10.000ste Auslösung hinter mich gebracht. Zeit für ein kleines Fazit.

Analoge Vorgeschichte

Daher zu Anfang ein kleines bisschen Geschichte. Ich fotografiere seit mehr 20 Jahren. Meine erste eigene Kamera war eine Praktica BX20, die ich 1988 oder 1989 kaufte, kurz bevor der berühmte eiserne Vorhang fiel.

Mit dieser Kamera fotografierte ich zuerst auf ORWO Schwarz-Weiß-Film, später kamen dann Farbfilme und Diafilme dazu. Die Kamera begleitete mich auch auf den ersten Fahrradreisen nach Skandinavien und Island.

1995 löste eine Canon EOS500 die Praktika ab, später folgte noch eine EOS550 und irgendwann ließ ich Farbfilm weg und fotografierte nur noch auf Diafilm. Zu den beiden Spiegelreflexen gab es auch noch Kompakte Kameras, eine einfache von Canon, die ich einmal bei einem Fotowettbewerb gewonnen hatte und eine Olympus mju, die mich insgesamt so überzeugte, daß ich sie lange parallel zu den Spiegelreflexen nutzte und einmal sogar als einzige Kamera mit zur Tour durch Schottland nahm.

Digitales Schnuppern

Mit der Digitalfotografie kam ich im April 2001 zum ersten mal in Kontakt, als mir ein Freund eine Ricoh RDC-5300 für einige Zeit borgte. Erste Ergebnisse waren übrigens Zeugnisse meiner damals existierenden Modellbahn: my Model Railroad. Aber auch erste digital-Fahrradbilder entstanden zu der Zeit: black bike in the garden.

Nach der RICOH folgten Cameras von Olympus (C-3000 Zoom und C2100UZ) im dienstlichen und im privaten Gebrauch zuerst eine NIKON E4300 sowie später die Canon Powershot A70 | Canon Powershot A85.

DSLR

Nach all diesen kleinen Kameras folgte dann erst Anfang 2006 das große Upgrade. Die A85 blieb zwar noch lange Zeit im Bestand, den Hauptteil meiner Bilder machte ich ab da allerdings mit einer Canon EOS 350D. Erst die 350D überzeugte mich von den Möglichkeiten des digitalen Fotografierens so sehr, daß ich die analoge Spiegelreflex ins Regal stellte, denn bis dahin hatte ich zumindest bei Reisen (z.B. Eine Reise in Argentinien, Chile, Bolivien) noch analog fotografiert.

Den ersten großen Einsatz hatte die EOS 350D dann im Führjahr 2006 bei meinem kleinen Roadtrip durch Osteuropa Frühjahr 06. Zur Canon EOS 350D gelangte ich, da ich aus den analogen Zeiten eine Reihe von guten Objektiven hatte und den kompletten Umstieg auf z.B. Nikon scheute und weil mich Freunde mit ihren Canon DSLR prinzipiell von der Qualität überzeugten und vor allem auch hier die Möglichkeit bestand, Objektive zu tauschen.

Die Canon hat mich von Beginn an sehr überzeugt, gegenüber den Kompakten war sie wesentlich schneller betriebsbereit, löste auch wesentlich schneller aus und vor allem war die Bildqualität wesentlich besser. All dies sind jedoch auch Punkte, die zu erwarten waren. Die Canon sorgte dann aber auch dafür, daß ich die analoge Fotografie völlig einstellte und die Menge an analoger Ausrüstung reduzierte.

Für die Canon EOS 350D kaufte ich noch zwei neue Objektive. Prinzipiell konnte ich die anlogen Objektive zwar weiter benutzen, mein Standart-Zoom von Sigma mit einem Brennweitenbereich von 28 bis 105 mm hatte aber Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit der 350D und das Superweitwinkelzoom mit 10-20 mm faszinierte mich einfach mit seinen Möglichkeiten. Vor allem bei Reisen durch weite Landschaften (wie z.B. durch Australien) schuf es völlig neue Blickwinkel und auch ein tiefes blau am Himmel.

Qual der Wahl

Nach all der Vorrede jetzt aber endlich zur Sony NEX5N. Ich überlegte schon mehr als ein Jahr, wie ich die digitale Ausrüstung optimieren könnte. Nachdem sich mein Fotostein zerlegt hatte, kaufte ich als kompaktes Modell eine Canon Powershot S95. Merkte aber schon bald, daß ich auch gerne die „große“ Kamera ersetzen wollte.

Hier stellte sich die Frage, den bisherigen Weg mit zwei verschiedenen Kameras weitergehen oder irgendetwas dazwischen suchen und in Zukunft nur noch mit einem System zu arbeiten. Systemkamera schien das Zauberwort zu sein und zu dem Zeitpunkt fand ich die Micro-Four-Thirds (MFT) oder die APS-C-Modelle von Sony und Samsung am interessantesten.

Bei Samsung war mir die Angebotspalette jedoch noch zu knapp und so richtig traute ich Samsung auch nicht zu, auch an dem diesem Thema mit voller Kraft weiterzuarbeiten. So stand nur noch die Frage MFT oder Sony. Da kam es gut, daß ich eine Sony NEX3 einige Tage testen konnte und mich dieser Test vom System prinzipiell überzeugte. Die NEX3 sagte mir allerdings nicht komplett zu, von der NEX5 kam aber gerade der Nachfolger NEX5 N und diese wurde es dann.

Vor- und Nachteile der Sony NEX-5N

Was mich von Anfang an vom NEX-System überzeugte, war die Verbindung eines relativ großen Sensors (APS-C – Format und damit so groß wie in vielen klassischen DSLR und auch bei meiner alten Canon EOS 350D) mit einem sehr kleinen Gehäuse. Dazu auch die kleinen Objektive wie z.B. das Pancake 16er. Dem gegenüber steht aber z.B. die teilweise sehr umständliche Menüführung, die auch durch den Touchscreen nicht wirklich besser wird und auch der langsame Autofokus nervt manchmal etwas.

Im Folgenden möchte ich meine Einschätzung zur Sony NEX-5N darstellen.

Gut gefallen hat mir:
+ geringe Baugröße (des Bodys)
+ sehr gute Bildqualität (bei guten Bedingungen vergrößerbar bis zum letzten Pixel)
+ sehr gute Videoqualität
+ hohe Serienbildgeschwindigkeit
+ schnelle Auslösung
+ Festlegung des Fokussierpunktes mit dem Touchscreen
+ gute Akkuausdauer (bei einem Einsatz nahm ich innerhalb von einer Stunde gut 500 Bilder und fast 2 Minuten Video aufnahm und der Akku dabei nur gut 25% Ladung einbüste, bei normalen Einsätzen gehen ca. 80% Ladung am Tag verloren, wenn ich insgesamt 300 bis 400 Bilder aufnehme)

Weniger gut gefallen hat mir:
– der schnell zerkratzte Touchscreen
– der manchmal irritierte und damit langsame Autofokus
– das langsame Starten der Kamera (die Kamera ist zwar relativ schnell an, benötigt aber einige Zeit, ehe der Sensor wirklich betriebsbereit ist)
– unübersichtliche Menüführung

Dazu kommen noch einige Punkte, die nicht perfekt gelöst sind, aber teilweise auch systembedingt hingenommen werden, dazu zählen z.B.
# der Sensor liegt frei, wenn das Obejketiv gewechselt wird und kann leicht verschmutzen
# manchmal würde ein Sucher helfen (z.B. bei Gegenlicht oder Teleaufnahmen, evtl. auch, um Strom zu sparen)
# das Superzoom (Sony SEL-18200 Objektiv (18-200mm, F3.5-6.3, E-Mount, für Sony NEX)) ist im Verhältnis zum Body recht groß und die Kamera wird mit diesem Objektiv kopflastig – Dank seiner guten Abbildungsleitung nutze ich es inzwischen allerdings fast ausschließlich

Was ich mir noch wünschen würde neben der Verbesserung der oben genannten Negativpunkte:
* Aufnahme von Fotos während ein Video aufgenommen wird
* größerer Dynamikumfang der Bilder
* einige kleinere eher bezahlbare lichtstarke Objektive
* mehr frames bei Videoaufnahme
* eventuell noch ein GPS
und natürlich
* noch mehr Akkuausdauer

Viele der entstandenen Bilder sind übrigens hier zu finden: B3B.

Vergleich Kontrastumfang

Im letzten Artikel hatte ich kurz zu Farbverschiebungen zwischen Kameras von Sony und Canon geschrieben, hier soll es kurz um subjektive Eindrücke vom unterschiedlichen Kontrastumfang der Bilder von SONY NEX3, Canon Powershot S95 und Powershot G12 gehen. Exemplarisch weitere Bilder:

Für mich ist deutlich zu sehen, daß die Nex 3-Bilder über einen größeren Dynamikbereich verfügen, die leichte Grüngelbverschiebung bleibt aber.

Bei den Canons sehe ich kaum eine Unterschied, der Sinn einer Mehrausgabe für die G12 scheint mir fraglich.

Systemvergleich

In den letzten Tagen hatte ich Dank der Hilfe des Pixelsammlers die Möglichkeit die Sony NEX 3 im Vergleich zu etwas kompakteren Canon-Kameras (Powershot S95 und Powershot G12) zu testen. Dabei fiel mir als erstes der Farbunterschied zwischen der Sony und den Canons auf. Die NEX3-Bilder sehen alleine betrachtet nicht schlecht aus, das Grün hat viele Nuancen und wirkt freundlich. Wenn man allerdings vor Ort war und auch im Vergleich zur S95 wirken sie irgendwie künstlich.

Auf die Wiedergabe der G12-Bilder habe ich hier verzichtet, da sie sich von den S95-Bildern nicht wirklich unterschieden

Systemvergleich

Ende des letzten Jahres kaufte ich als Ersatz für den vor einiger Zeit zerlegten Fotostein eine neue kompakte Kamera. Dabei entschied ich mich gegen die Canon PowerShot G11 und auch die Panasonic Lumix DMC-LX5 weil die S95 bei ähnlichen Grundeigenschaften eine wesentlich geringere Größe aufwies und zudem noch günstiger in der Anschaffung war.

Nach einem knappen halben Jahr in der Nutzung nun ein erstes Fazit, daß auf Grund meiner Erfahrungen mit einer inzwischen 5 Jahre alten Canon EOS 350D erfolgt und auch im Rückblick auf den Fotostein.

Pro:
+ geringe Baugröße
+ einfache Bedienung
+ schnelle Funktion (an/aus, Auslöseverzögerung)
+ gute Akkulaufzeit (300 – 500 Bilder)
+ gute Videoqualität (auch Ton, bei Automatikbetrieb)
+ Bildstabilisator
+ heoretisch auch die große Anfangsöffnung, wobei davon in der Praxis wenig zu merken ist

Contra
– geringer Kontrastumfang
– zu großer Fokussierungsabstand (auch im Makromodus)
– Bildstabilisierung
– im Videomodus Zoom nicht möglich
– Bilder nicht bis zum letzten Pixel scharf
– etwas wenig Weitwinkel

Zum Abschluß zwei Vergleichsbilder, zuerst die 350D, dann die S95. Beide Bilder sind 1:1 Ausschnitte von Bildern mit maximaler Auflösung, 350D war ein RAW-Bild, mit Picasa „entwickelt“, S95 ein jpg.

Perfekt ist die 350D auch nicht, aber nach 5 Jahren hätte ich doch etwas mehr Entwicklung erwartet. Enttäuschend bei der S95 ist vor allem, der (auf diesem Bild nicht so zu erkennende) geringere Kontrastumfang und vor allem der große minimale Fokussierungsabstand.

Für die Auswahl des Modells hat mir dkamera ganz gut geholfen, auch wenn die S95 dort nicht getestet war.

Fotostein zerlegt

Vor einiger Zeit hatte mein Fotostein leider das zeitliche gesegnet und kann jetzt keinen Beitrag mehr zur Datenerzeugung liefern. Auf Grund des hohen Alters und des damals auch relativ geringen Preises verzichtete ich auf den Versuch, die Kamera professionell reparieren zu lassen und demontierte sie lieber, um der Ursache für das mechanische Versagen selber auf die Spur zu kommen.

Kaputt waren die 3 Teile rechts unten. Bei dem Zahnrad fehlte ein Zahn und die anderen beiden sind eigentlich eins und gehörten zum Fokussiermechanismus der Kamera. Erstaunlich fand ich bei der Demontage, daß trotz aller Steck- und Klammertechniken immer noch so viele Schrauben drin waren und daß ein Teil des Gehäuses sogar aus Blech war.

Bye bye Canon Powershot A85 – es war insgesamt doch eine schöne Zeit, obwohl die Bildqualität bei schlechterem Licht eher unterirdisch war. Als die Kamera im Sommer 2005 neu war, hatte ich meine Eindrücke zu dem Teil zusammengefaßt und dabei auch die Unterschiede zur Vorgängerin A70: Canon Powershot A85 Report

Wenn irgendwer die Teile haben will, einfach melden, sonst landen sie irgendwann im Müll.