Die Musik von PJ Harvey begleitet mich inzwischen seit mehr als 20 Jahren. Neben Sonic Youth, Swans und auch Nick Cave nimmt ihre Musik sogar einen größeren Platz in meiner Sammlung ein. Und obwohl ich eigentlich jede ihrer bisherigen Platten gemocht habe, hat es bei White Chalk etwas länger gedauert, bis ich sie kaufte. Warum, keine Ahnung.
Bereuen muss ich den Kauf im Gegensatz zu manchen anderen Rezensenten aber nicht. Es ist richtig, die Platte hat auf den ersten Blick wenig mit vielen der vorangegangenen Veröffentlichungen zu tun. Der vielfach beschriebene Stilbruch existiert. Die hysterischen Wutausbrüche fehlen komplett. Vielmehr strahlt die Platte eine große Traurigkeit aus, manch einer sagt Melancholie. Sie bleibt auch in sich homogen, die einzelnen Stücke sind sich ähnlich aber doch auch sehr verschieden. Wobei ich die ersten drei, vier Titel irgendwie eingängiger finde. Für die anderen benötigte ich etwas länger.
Trotz allem oder gerade deshalb bleibt es eine typische und auf jeden Fall hörenswerte PJ Harvey Platte und sie sollte in keinem Platzenschrank fehlen. Oder liegt meine Einschätzung jetzt nur daran, dass ich die Platte gerade jetzt im November 2016 gekauft habe?