In den letzten Wochen habe ich drei Bücher gelesen, die alle irgendwie Reisebrichte darstellen, aber doch unterschiedlicher kaum sein könnten.
Zunächst las ich
Andreas Altmann: Im Land der Regenbogenschlange – Unterwegs in Australien (Dumont – ISBN 978-3-8321-8053-9)
Der Autor begegnet auf seinem Weg durch Australien vielen Menschen, davon einigen mehr vom Rand der Gesellschaft stammenden und kann dadurch auch viele interessante Geschichten erzählen, die in normalen Reiseführern oder wohl auch Büchern über Australien eher nicht vorkommen würden.
Das Buch leidet aber sehr darunter, daß Altmann ständig betont, daß er vor allem unterwegs ist, weil sein Verlag ihm Geld dafür gibt und dadurch den Lesefluß immer massiv unterbicht.
Bei dem Buch Freelander handelt es sich eigentlich nicht um einen richtigen Reisebericht, vielmehr wir die Reise von einem Ort zum anderen genutzt, um tief in die Seele und jüngere Geschichte des Balkans einzutauchen bzw. in die Gedanken eines älteren Mannes, der die Zeit vom 2. Weltkrieg bis heute und die dazugehörigen Veränderungen erlebt hat.
Ca. in der Mitte des Buches mußte ich es aber weglegen, weil es mir immer absurder vorkam, solche Gedanken zu haben … nach einem viertel Jahr las ich weiter, die Geschichte wurde nicht weniger verworren, kam am Ende aber zu einem unverhofften Abschluß. Und der alte Volvo, ja der spielte auch eine tragende Rolle bei der Erzählung.
Miljenko Jergovic: Freelander (Schöffling & Co. – ISBN 978-3-89561-393-7)
update: Das Buch ist übrigens der zweite Teil der Autotrilogie von Miljenko Jergovic – der letzte Teil heißt Wolga, Wolga und ist in diesem Sommer erschienen.
Das Highlight unter meinen Sommerreisebüchern ist aber das Buch: Auf dem Pamir von Okmir Agachanjanz – Aufzeichnungen eines Geobotanikers
Das Buch ist eine Zusammenfassung von Reiseberichten aus 2 Jahrzehnten Pamirforschung und führt uns zurück in eine Zeit, als die Sowjetunion ein Land des Aufbruchs war und die Region rund um den Pamir noch kaum erschlossen war.
Bei mir weckte es wieder die Sehnsucht, diese Landschaft zu besuchen.
Da das Buch 1980 durch den Verlag Progreß Moskau / Brockhaus Leipzig verlegt wurde, dürfte es nur noch im Antiquariat zu finden sein. Wer sich für die Region interessiert, sollte unbedingt zuschlagen, wenn er das Buch einmal irgendwo sieht.